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ZÜNDAPP

(1917 - 1958)


Zuendapp

Zündapp Gesellschaft für den Bau von Spezialmaschinen mbH, Moltkestraße 16, Nürnberg
Zündapp- Werke GmbH, Dieselstraße 10, Nürnberg
Zündapp- Werke GmbH, Anzingerstraße 1-3, München

 

Zündapp wurde am 17. September 1917 von Fritz Neumeyer und der Zünder- und Apparatebau GmbH gegründet; 1919 war dann Fritz Neumeyer Alleineigentümer.

Das erste Motorrad ging 1922 mit der "Z 22", einem 211 cm3 Nasenkolben Dreikanal- Zweitakter in Serie, das später von der verbesserten "Z 2 G" ersetzt wurde. Es folgte 1924 das Modell "K 249" mit 249 cm3 und 3,5 PS.

Im Jahre 1925 wurde die "K 249" in verbesserter Version als "Einheitsmodell" in Serie hergestellt. Es hatte anfangs einen 4,5 PS Zweitakter mit vollautomatischer Schmierung und ein Gewicht von 85 kg. Dieses wegen seiner Zuverlässigkeit und Robustheit sehr beliebte Modell wurde im Jahr 1927 8348 mal und ein Jahr später 16877 mal produziert.

Zum 1.4.1928 trat die Steuerfreiheit für alle Motorräder bis 200 cm3 in Kraft, sodass man bei Zündapp bereits im Juni 1928 ein 198 cm3 Modell vorstellte, ebenfalls ein Nasenkolben- Zweitaktmodell mit außenliegendem Schwungrad. Zündapp siegte damit bei der schweren Deutschen Sechstagefahrt und alle zwölf gestarteten Zündapps kamen ans Ziel.

1928/29 kam die ebenfalls sehr robuste "Z 300" mit Dreikanal- Zweitaktmotor und 298 cm3 Hubraum heraus. Sie war mit einer außenliegenden Schwungscheibe und einer Leistung von 9 PS bei 3200 min-1 ausgestattet.

1930 wurden die sensationellen 499 cm3 ohv- Einzylindermaschinen mit den vierventiligen Python- Einbaumotoren, die bei Rudge in England produziert wurden, auf die Räder gestellt. Die "S"-Modelle erreichten 18, die "SS"-Modelle 22 PS.

Im Jahr 1932 kam ein 170 cm3 Kleinkraftrad heraus. In dieser Zeit wurde Hans- Friedrich Neumeyer zum Geschäftsführer ernannt.

Im Jahr 1933 wurden vollkommen neue Zündapp- Modelle vorgestellt, die von Richard und Xaver Küchen konstruiert waren. Es waren Zweitakter mit 198 cm3 und 346 cm3, Viertakt- Kardanmaschinen mit 498 cm3 ohv- und 598 cm3 sv- Zweizylinder- Boxermotoren sowie die allzeit hubraumstärkste Serienmaschine von Zündapp mit 796 cm3 sv- Vierzylinder- Boxermotor jeweils im Pressstahlrahmen. 1933 wurde die 100000. Zündapp produziert, 1936 die 150000. und 1938 die 200000.

Im März 1940 musste die Produktion von Zivilfahrzeugen bei Zündapp eingestellt werden. Für militärische Zwecke produzierte Zündapp den Typ "KS 750", ein 746 cm3 Zweizylinder- Boxermodell mit angetriebenem Seitenwagen sowie Rückwärtsgang. 1942 wurde die 250000. Zündapp produziert.

Nach dem 2. Weltkrieg, in dem das Nürnberger Werk nahezu vollständig zerstört wurde, produzierte Zündapp in seinem Münchner Werk 49 cm3 Kleinmotoren. In Nürnberg wurde ab 1947 wieder Zweiräder produziert, hauptsächlich der Typ "DB 201" mit 198 cm3 und 7,5 PS Leistung.

Im Jahr 1951 begann die Produktion des berühmten "Grünen Elefanten KS 601", einem Zweizylinder- ohv- Boxer mit 598 cm3 Hubraum im Rohrrahmen, Kardanantrieb, Teleskopgabel und Hinterradfederung.

Wie Anfang der 50er Jahre üblich, wurden auch die 198 cm3 Zweitakt- Modelle "Norma" und "Comfort" mit einer Jurisch- Geradwegfederung und Telegabel ausgestattet. 1953 wurde die 400000. Zündapp produziert, 1954 die 500000.

Es folgten die schönen "Bella"- Roller mit 148- und 198 cm3 Zweitaktmotoren, und die "Elastic" mit 198 cm3 und 10 PS sowie 247 cm3 und 14 PS jeweils mit Hinterradschwinge.

1955 kamen die aus der "Elastic" fortentwickelten "S"- Modelle mit 173-, 198- und 247 cm3. 1957 wurde mit diesen die Internationale Sechstagefahrt in der Tschechoslowakei gewonnen und die Modelle erhielten daraufhin die Bezeichnung "Trophy".

Die rückläufigen Absatzzahlen bei Motorrädern brachten die Konstruktion "Janus" auf den Markt, ein Kleinwagen mit 247 cm3 Zweitakter. Das Besondere: die Insassen saßen Rücken an Rücken und blickten somit in und gegen die Fahrtrichtung.

Im Jahre 1958 verlegte Zündapp seinen Sitz nach München, nachdem das Gelände in Nürnberg am 1.7.1958 an die Firma Bosch verkauft wurde.

Damit endet hier diese kurze Geschichte!





Bild  1   2   3   4  eines KS600 (750) - Renngespanns mit Roots-Kompressor aus dem Jahr 1949, fotografiert im Museum Industriekultur in Nürnberg.


Bild  1   2   3   4  eines Vierzylinder- Kompressormotors mit Königswelle der für Weltrekordfahrten vorgesehen war. Der Konstrukteur war Albert Roder. Der quadratisch ausgelegte Motor mit einem Hub-, Bohrungsverhältnis von 68 mm / 68 mm hatte 1000 cm3 Hubraum und leistete 95 PS als Saugmotor und 125 PS mit Aufladung. Der Beginn des 2. Weltkriegs verhinderte jedoch den Einsatz dieses Aggregats. Der Motor wurde ebenfalls im Museum Industriekultur in Nürnberg fotografiert. Die Geschichte des Motors ist hier festgehalten.




Die Zündapp - Typenübersicht







Kontakte:

Zündapp Bella IG, Ralf und Marion Thiele, Feldmochinger Str. 86, D-80993 München, Tel. u. Fax: 089/1492627

Zündapp Vorkriegsmotorräder und Oldtimer- Rennsport, etc. gibt es bei Andreas Ulm unter www.zuendapp-dienst.de.

Zündapp Rollerfreunde R50 IG, Kleiner Ring 10, D-35440 Linden

Zündapp KS 601 Club e.V., Knuth Behrens, Schmutzbengel 1, 24975 Maasbüll, www.zuendapp-ks601-club.de

Zündapp Zweitakt IG

Zündapp Freunde Norddeutschland, Enseburgweg 7E, D-30826 Garbsen

Zündapp-Site von Thomas Welzel: www.motoclub.de

 



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Stand: XII.2006