Thor Heyerdahl wollte den Nachweis erbringen, daß die Sumerer vor 4000 Jahren bereits in der Lage waren, mit aus Schilfrohr gefertigten Booten (Ma-gur) über die Ozeane zu fahren und Handel mit Indien und Afrika zu treiben. Er fuhr unter der Flagge der Vereinigten Nationen und entdeckte bei seiner Fahrt die sagenumwobenen Länder Dilmun, Magan und Meluhha.

Die Fahrt ging von Al Qurnah, am Zusammenfluß von Euphrat und Tigris, durch den Shatt el-Arab, Arabischen / Persischen Golf nach Bahrein (Dilmun), durch die Straße von Hormus nach Oman (Magan) weiter nach Karatschi in Pakistan (Meluhha (in Näherung)), weiter durch den indischen Ozean nach Dschibuti am Horn von Afrika.

Die Staaten am Horn befanden sich im Kriegszustand, sodaß eine Durchfahrt ins Rote Meer nicht möglich war. Heyerdahl und die internationale Besatzung der Tigris verbrannten das Schilfboot dann am 3. April 1978 nach 6800 km oder 143 Tagen auf dem Wasser vor Dschibuti aus Protest gegen die Militarisierung am Horn von Afrika.

Auszug aus dem Brief der Besatzung an den Generalsekretär der Vereinigten Nationen: "...gegen die Unmenschlichkeit in der Welt von 1978 zu protestieren... Umgeben von Militärflugzeugen und Kriegsschiffen der zivilisiertesten und höchstentwickelten Nationen wird uns ... verweigert, irgendwo an Land zu gehen ... weil sich die Brüder und Nachbarn überall sonst mit Mitteln gegenseitig umbringen, die ihnen von denen zur Verfügung gestellt werden, die die Menschheit auf unserem gemeinsamen Weg in das 3. Jahrtausend führen."